Zwischen Eroberung und Sport
Was als Eroberung, unter Zuhilfenahme von Leitern und Eisenklammern, Mitte des vorigen Jahrhunderts begann, entwickelte sich zum sportlich motivierten Gipfelbesteigen.
Die erste, mit bewusst sportlicher Zielsetzung ausgeführte und bekanntgewordene Gipfelbesteigung gelang 1874 am Mönchstein bei Rathen durch den Steinmetz Otto Ewald Ufer und seinen Gefährten H. Frick.
In England, dem damals entwickeltesten Land, kam der Gedanke „Klettern um des Kletterns Willen“ nach A. H. Griffin um 1882 durch den jungen Haskett Smith zur Umsetzung, verblasste aber schnell wieder, da für deren Träger die Eroberung von Alpengipfeln Priorität erhielt. Noch vor der Jahrhundertwende waren im Elbsandsteingebirge so bedeutende Felsen wie Falkenstein-Schusterweg III (1892), Meurerturm-Südweg IV (1894) und Bloßstock-Wenzelkamin V (1899) gefallen.
Diese Aufstiege folgten ausnahmslos Kaminen oder breiten Rissen. In dieser Phase erhielt das Elbsandsteinklettern, insbesondere durch das Wirken von Oscar Schuster und den ihn umgebenden Freundeskreis, den sportlichen Zuschnitt (erste Schwierigkeitsskala I - III, Kletterschuhe mit Hanfsohlen und Gipfelbücher, anfänglich noch als Fremdenbücher bezeichnet). Die Auslegung der Gipfeldefinition fasste man sehr großherzig und man kletterte auch die Lilienstein- Südostseite III (1894) und am Großen Zschirnstein die Südseite IV (1903).
Der endgültige Schritt zum Bergsteigen sächsischer Prägung ist vor allem dem starken Engagement von Rudolf Fehrmann im ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts zu danken. Unmittelbar auf Schusters sportbegeisterter Haltung aufbauend, formulierte er 1913 die Grundsätze fürs Felsklettern in Sachsen. Er war es auch, der gemeinsam mit seinem amerikanischen Freund Oliver Perry-Smith, ausschließlich zur Sicherung, Eisen (die heutigen Ringe) am Fels installierte (Gr. Wehlturm IV /1905). Das Staffelholz, welches, verkörpert im Leistungsgedanken, unser Handeln bestimmt, wurde über die Generationen weitergegeben. Leistungen, die hier bis vor ca. 30 Jahren am Fels umgesetzt wurden, waren bis dahin einzigartig. Mit dieser Feststellung berufe ich mich auf Äußerungen von weltweiten Kennern der damaligen Szene. Aus dem geschilderten Verständnis heraus ist das Sächsische Felsklettern als Basis für das heutige, allgemein übliche Sportklettern anzusehen. Soweit die Vergangenheit. Durch das Mehr an Freizeit sollte auch die Welt für uns Kletterer größer geworden sein, womit ich nicht auf Reisemöglichkeiten anspiele, sondern einfach die Ausübungsformen dieses Sports meine. Klettern ist körperlicher Ausdruck unserer Ideenverwirklichung. Und deshalb sollte es, auch oder gerade im Elbsandsteingebirge, dem Zentrum der „Alten Welt“, in all seinen Facetten möglich sein. Der Ausspruch des französischen Kletterpioniers Jean Claude Droyer aus den siebziger Jahren, „Das Elbsandsteingebirge ist das schönste Klettergebiet der Erde“, hätte dann auch wieder Gültigkeit.
Die erste, mit bewusst sportlicher Zielsetzung ausgeführte und bekanntgewordene Gipfelbesteigung gelang 1874 am Mönchstein bei Rathen durch den Steinmetz Otto Ewald Ufer und seinen Gefährten H. Frick.
In England, dem damals entwickeltesten Land, kam der Gedanke „Klettern um des Kletterns Willen“ nach A. H. Griffin um 1882 durch den jungen Haskett Smith zur Umsetzung, verblasste aber schnell wieder, da für deren Träger die Eroberung von Alpengipfeln Priorität erhielt. Noch vor der Jahrhundertwende waren im Elbsandsteingebirge so bedeutende Felsen wie Falkenstein-Schusterweg III (1892), Meurerturm-Südweg IV (1894) und Bloßstock-Wenzelkamin V (1899) gefallen.
Diese Aufstiege folgten ausnahmslos Kaminen oder breiten Rissen. In dieser Phase erhielt das Elbsandsteinklettern, insbesondere durch das Wirken von Oscar Schuster und den ihn umgebenden Freundeskreis, den sportlichen Zuschnitt (erste Schwierigkeitsskala I - III, Kletterschuhe mit Hanfsohlen und Gipfelbücher, anfänglich noch als Fremdenbücher bezeichnet). Die Auslegung der Gipfeldefinition fasste man sehr großherzig und man kletterte auch die Lilienstein- Südostseite III (1894) und am Großen Zschirnstein die Südseite IV (1903).
Der endgültige Schritt zum Bergsteigen sächsischer Prägung ist vor allem dem starken Engagement von Rudolf Fehrmann im ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts zu danken. Unmittelbar auf Schusters sportbegeisterter Haltung aufbauend, formulierte er 1913 die Grundsätze fürs Felsklettern in Sachsen. Er war es auch, der gemeinsam mit seinem amerikanischen Freund Oliver Perry-Smith, ausschließlich zur Sicherung, Eisen (die heutigen Ringe) am Fels installierte (Gr. Wehlturm IV /1905). Das Staffelholz, welches, verkörpert im Leistungsgedanken, unser Handeln bestimmt, wurde über die Generationen weitergegeben. Leistungen, die hier bis vor ca. 30 Jahren am Fels umgesetzt wurden, waren bis dahin einzigartig. Mit dieser Feststellung berufe ich mich auf Äußerungen von weltweiten Kennern der damaligen Szene. Aus dem geschilderten Verständnis heraus ist das Sächsische Felsklettern als Basis für das heutige, allgemein übliche Sportklettern anzusehen. Soweit die Vergangenheit. Durch das Mehr an Freizeit sollte auch die Welt für uns Kletterer größer geworden sein, womit ich nicht auf Reisemöglichkeiten anspiele, sondern einfach die Ausübungsformen dieses Sports meine. Klettern ist körperlicher Ausdruck unserer Ideenverwirklichung. Und deshalb sollte es, auch oder gerade im Elbsandsteingebirge, dem Zentrum der „Alten Welt“, in all seinen Facetten möglich sein. Der Ausspruch des französischen Kletterpioniers Jean Claude Droyer aus den siebziger Jahren, „Das Elbsandsteingebirge ist das schönste Klettergebiet der Erde“, hätte dann auch wieder Gültigkeit.